Seit dieser Zeit gibt es rege private und „offizielle“ Kontakte zwischen den beiden Kolpingsfamilien. Zahlreiche Besuche in Chodziez und in Nottuln haben uns einander näher gebracht, Freundschaften gestiftet. So war es selbstverständlich, dass zum 20-jährigen Jubiläum der Städtepartnerschaft auch eine große Delegation der Kolpingsfamilie Chodziez eingeladen wurde. Zwölf Personen kamen am 08. Juni in einem der fünf Busse aus Polen am Gymnasium an und wurden von ihren Gastgebern herzlichst begrüßt. Bedingt durch das umfangreiche Programm des Jubiläums konnte nur am 08. Juni ein eigenes „Kolpingfest“ gefeiert werden. Im und vor dem Zentrum der Liebfrauenrealschule verfolgten rund 50 Frauen und Männer und einige Kinder das Eröffnungsspiel der Fußballeuropameisterschaft in Polen. Natürlich waren alle glühende Fans der polnischen Mannschaft. Das Grill- und Salatbüffet, die bereit gestellten Getränke und vor allem das Singen deutscher und polnischer Lieder ließen auch für unsere polnischen Gäste die Müdigkeit für eine Weile vergessen.
Der Vorsitzende der Kolpingsfamilie Chodziez, Marian Gawarecki, überreichte als Gastgeschenk ein wertvolles gesticktes Bild einer Pietà und erinnerte in seiner Ansprache an die Grundlagen unserer freundschaftlichen Verbindung. Gerhard Schmitz, Vorsitzender der Nottulner Kolpingsfamilie, griff diesen Faden auf und unterstrich die Bedeutung der sozialen Arbeit im Sinne Adolph Kolping und deren internationale Ausrichtung. Ein besonderes Geschenk hatte Hans Kruse, seit mehr als 50 Jahren Mitglied der Kolpingsfamilie Nottuln, vorbereitet: Ein handgeschnitzter Schriftzug zum 20-jährigen Jubiläum der beiden Gemeinden. Beide Geschenke werden in Nottuln bzw. Chodziez einen Ehrenplatz erhalten.
Dass die Kolpingsfamilie Nottuln eine zentrale Rolle im Partnerschaftsleben einnimmt, zeigte dann noch einmal der Samstagabend: In der festlich geschmückten Mehrzweckhalle reichten die 30 reservierten Tischplätze für die beiden Kolpingsfamilien nicht aus. Die beiden Präsides, Iveneusz Szypura und Norbert Caßens sowie Prälat Jan Stanislawski saßen ebenso mit am Tisch wie eine größere Schar von Freunden der Nottulner Kolpingsfamilie. Die Stimmung war – trotz einiger Sprachschwierigkeiten – wieder hervorragend.
Der Sonntag zeigte dann den polnischen Gästen, wie Bruderschaften im Münsterland Schützenfest feiern. Die St. Antoni-Bruderschaft hatte in großer Gastfreundschaft ihr Fest geöffnet und verband auch den obligatorischen Besuch beim Pfarrdechanten mit einer besonderen Verneigung vor Prälat Stanislawski und weiteren Mitgliedern beider Kolpingsfamilien.
Ein großartiges Fest und: „Do zobaczenia wChodzieży!“