Für die perfekte Organisation gab es ein dickes Lob. Und Dr. Michael Oelck, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Coesfeld, ermunterte die Schüler: „Früher oder später brauchen wir Euch. Ihr helft mit Eurer Arbeitskraft, die ansässigen Betriebe zu erhalten.“ Bürgermeister Peter Amadeus Schneider lobte: „Toll. Nutzt die Gelegenheit. Nehmt mit Augen und Ohren alles auf, was Euch mal nutzen kann. Denn nicht nur Ihr braucht einen Arbeitsplatz, die Firmen brauchen Euch auch.“
Gerhard Schmitz als Sprecher des Organisationsteams wehrte allen Dank bescheiden ab: „Adolf Kolping hatte schon vor 200 Jahren den Gedanken, die Bedürfnisse junger Menschen bei ihrer Orientierung in der Arbeit zu unterstützen. Dem folgen wir als christlicher Sozialverband auch heute, indem wir Schülern auf diese Weise für die eigene Persönlichkeitsentwicklung Hilfestellung geben.“
Die meisten Anfragen – rund 50 – verzeichnete die Polizei. Deshalb waren Einstellungsberater Karl Thesing und die Nottulner Bezirksbeamten Bernhard Bolte und Kurt Schulenkorf auch gleich in einen der Schulpavillons gekommen. Hier erklärten sie den Weg zum Kommissar, der über ein dreijähriges Fachstudium führt. Die Bezahlung während der Ausbildung: von 870 bis 1000 Euro.
Auf großes Interesse stießen auch die Ausbildungsmöglichkeiten bei der Aschendorff-Unternehmensgruppe. 48 Jugendliche wollten mehr erfahren. Um den Schülern und Helfern den Weg in die Zentrale nach Münster zu ersparen, erfolgte die Information in einem Klassenraum der Liebfrauenschule, den die Schule dankenswerterweise zur Verfügung stellte. Dilan Atalan aus Nottuln und Alexandra Ricking aus Münster, beide Aschendorff-Auszubildende im ersten Jahr, informierten über ihre Ausbildung zur Mediengestalterin bzw. zur Kauffrau für Dialogmarketing. Die Aschendorff-Unternehmensgruppe, mit rund 700 Mitarbeitern einer der großen Arbeitgeber in der Region, hat aber noch mehr zu bieten, wie Guido Brinkmann aus der Personalabteilung berichtete. Auch eine Ausbildung zum Industriekaufmann/-frau, zum Medientechnologen/-in oder zum Fachinformatiker/-in ist bei Aschendorff möglich, um nur einige Beispiele zu nennen (Infos gibt es auch im Internet auf aschendorff.de). Die abwechslungsreiche Tätigkeit und die Ausbildungsentgelte von 800 Euro (1. Jahr) bis 900 Euro (3. Jahr) sind für viele junge Leute attraktive Konditionen.
Da konnte Landwirt Werner Bünker nicht mithalten. „Bei uns leben die Auszubildenden während der drei Jahre mit auf dem Hof. Wir stellen Bleibe und Mahlzeiten. Das muss logischerweise mitgerechnet werden. Danach bleiben noch zwischen 120 und 350 Euro netto.“ Dennoch zeigten die jungen Besucher auf dem Hof in der Bauerschaft Buxtrup unbeeindruckt Interesse an der Landwirtschaft. Fabian, weil er nach seiner Ausbildung auf dem Hof der Eltern einsteigen will. Felix, weil er später den Beruf des Landmaschinen-Mechanikers erlernen will. Und Nele freut sich schon jetzt „auf den Umgang mit Tieren und auf die Arbeit im Freien“.
Die versprach auch Geschäftsführer Franz-Josef Reintke von der Nottulner Bohrgesellschaft Vormann seinen jungen Besuchern. „Wer bei uns ins Bohrgeschäft will, lernt vor Ort. Und das ist nicht nur in ganz Deutschland, sondern auch schon mal im Ausland. Dann können Sie nicht jeden Abend nach Nottuln zurück, sondern leben auch schon mal die Woche über in mobilen Wohncontainern. Nur die Industriekaufleute bleiben hier in den Büros an der Liebigstraße.“