Respekt! - Ria Vogel, Conny Schmitz und Jovita Eilmann sind mit ihren 94, 93 und 91 Jahren zwar die Ältesten im Handarbeitskreis der Kolpingsfamilie Nottuln, an ein Aufhören ist aber nicht zu denken. Wie die anderen, jüngeren Frauen verarbeiten sie das ganze Jahr über unzählige Meter Wolle zu schönen Schals, Pullovern, Handschuhen, Mützen, Socken, Decken oder Babysachen. Und die Freude am Stricken und an den monatlichen Treffen verbinden alle 20 Frauen des Handarbeitskreises mit dem Engagement, anderen helfen zu wollen. Denn die Frauen stricken nicht für den persönlichen, familiären Bedarf. "Alle unsere gestrickten Sachen spenden wir für gemeinnützige Zwecke", schildert Paula Austermann, Sprecherin des Handarbeitskreises.
 
Beim jüngsten Monatstreffen in der Seniorenstube konnten die Frauen eine stolze Bilanz für 2013 ziehen. Zahlreiche Einrichtungen in der Region, aber auch zum Beispiel in der Partnerstadt Chodziez wurden unterstützt. So wurden zum Beispiel 20 große Wolldecken an Altenheime verteilt. Dort freuen sich besonders die Rollstuhlfahrer über diese wärmenden Decken. Gestrickte Winterkleidung und Decken gingen auch an die Obdachlosenhilfe in Münster. Die Handarbeitsfrauen arbeiten dafür mit der Anlaufstelle für Obdachlose am Franziskus-Hospital zusammen. Über die Stiftungen Bethel unterstützten die Frauen auch Syrienflüchtlinge.
 
Besonders in Erinnerung geblieben ist das große Paket mit Winterbekleidung für das Kinderbehindertenheim in der Partnerstadt Chodziez. "Dafür haben wir die schönsten Sachen ausgesucht und rechtzeitig auf den Weg gebracht, damit sie zu Nikolaus verteilt werden konnten", erzählt Paula Austermann.
 
Zwei weitere große Tüten gingen auch wieder an den Verein Tafel in Coesfeld. Dort werden die Sachen von den Helfern gezielt an diejenigen verteilt, die diese Dinge auch gebrauchen können. Ein solches Vorgehen bestärkt auch die Nottulner Frauen in ihrer Gewissheit, dass die Hilfe wirklich bei den Richtigen ankommt.
 
Ein wenig traurig sind die Frauen, dass die süßen Babysachen, die sonst immer die Baby-Stationen der umliegenden Krankenhäuser erhielten, dort nicht mehr angenommen werden. Grund sind die verschärften Hygienebestimmungen aufgrund der Problematik der Krankenhauskeime, erzählt Paula Austermann. Doch eine Alternative bietet sich für dieses Jahr an: "In den WN stand doch etwas über eine Familie mit Fünflingen", meint eine in der Runde. "Die können doch sicherlich jede Menge Babysachen gebrauchen." Zustimmendes Nicken von den anderen.
 
"Alle unsere gestrickten Sachen spenden wir für gemeinnützige Zwecke."
 
Paula Austermann