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- By Westfälische Nachrichten
Was kann ich in Nottuln werden?
Angst vor der Aufgabe und der vielen Arbeit gibt es nicht. Denn das neunköpfige Organisationskomitee aller vier Kolpingsfamilien in der Gemeinde hat Großes vor: In einem Jahr am 10. Mai 2012 möchten die Kolpingsfamilien allen rund 200 Achtklässlern der drei weiterführenden Schulen Einblicke in die heimische Wirtschaft und die dort vorhandenen Berufs- und Ausbildungsmöglichkeiten geben. An diesem Tag soll jeder Schüler drei Firmen besuchen und mit Ausbildern und Auszubildenden sprechen können. Die Aktion nennt sich 'Fokus Beruf' und ist geradezu 'für Kolpingsfamilien prädestiniert', sagt Gerhard Schmitz, Kolpingvorsitzender in Nottuln und Sprecher des Organisationsteams. 'Es ist eine Ur-Kolpingangelegenheit, sich um Menschen zu sorgen, die eine Ausbildung anstreben.' Das sehen alle Kolpingsfamilien so. Mit Gerhard Schmitz, Hubert Kuhlmann, Karl-Heinz Prigge, Gerd Hülsbömer, Ludger Falz (alle Nottuln), Stefan Riegelmeyer und Markus Falke (beide Appelhülsen) sowie Markus Lewerich (Darup) und Heinz Niederschmidt (Schapdetten) ziehen alle vier Kolpingsfamilien an einem Strang. 'Fokus Beruf', so erläutert Gerhard Schmitz, ist keine Konkurrenz, sondern eine Ergänzung zu den bestehenden Orientierungsangeboten für die Jahrgänge 9 und 10. Von den Schulen wird die Aktion sehr begrüßt. Die Fokussierung auf die Jahrgangsstufe 8 mache Sinn, denn so könnten die Schüler vor dem Praktikum in der Jahrgangsstufe 9 schon erste Kontakte zur Berufswelt knüpfen. Viele Schüler sind nicht nur unschlüssig über ihren beruflichen Werdegang, vielen ist auch nicht bekannt, wie vielschichtig das Berufs- und Ausbildungsangebot vor Ort ist. 'Wir wollen Betriebe und Ausbildungswillige zusammenbringen', sagt Ludger Falz. Und Gerhard Schmitz erklärt: 'Manche Berufsorientierung hat mehr einen Messe-Charakter. Mit Fokus Beruf bringen wir aber die Schüler direkt in den Beruf, in die Firmen.' Das sei auch für die Firmen eine gute Gelegenheit, sich darzustellen. Aus Sicht der Kolpingsfamilien gibt es noch einen schönen Nebeneffekt: Die Aktion biete die Chance, mehr junge Menschen im Ort zu halten. Unterstützt von Schulen, Gemeinde, Kaufmannschaft und Junge Union (Ausbildungsatlas), hat das Team in einem ersten Schritt die Adressen der mehreren hundert vor Ort ansässigen Firmen und Gewerbetreibenden/Freiberufler ermittelt. In der nächsten Woche gehen Briefe an diese Firmen und Unternehmer heraus. Die Kolpingsfamilien informieren über die Aktion und bitten um Mitwirkung: Welche Berufe und Ausbildungsmöglichkeiten gibt es vor Ort. Wer versehentlich keinen Brief erhält, darf natürlich dennoch mitmachen und kann sich bei den Kolpingsfamilien melden. Die Antworten der Firmen und Gewerbetreibenden werden vom Organisationskomitee ausgewertet, gegliedert und zu einer Übersicht zusammengestellt. Dass für diese Arbeit auch Rückfragen und persönliche Gespräche mit Firmen notwendig sind, ist allen Beteiligten klar. Im Februar 2012 sollen die Achtklässler aus der dann vorliegenden Berufeliste bis zu fünf Wunschberufe auswählen. Die Kolpingsfamilien werten diese Wünsche aus und erstellen Einsatzpläne für den 10. Mai 2012. An diesem Tag sollen die Schüler in Gruppen von vier, fünf Personen drei Berufe/Firmen kennenlernen. Jede Gruppe wird von einem oder mehreren Kolpingmitgliedern betreut, die auch die Fahrten zu den Firmen vorbereiten. Bei rund 200 Schülern werden wohl mehr als 50 Kolpingmitglieder im Einsatz sein. Doch das wird kein Problem sein. Gerhard Schmitz: 'Wir haben schon jetzt erste Zusagen erhalten. Manche wollen dafür sogar Urlaub nehmen.' Überhaupt stoßen die Kolpingsfamilien bislang nur auf Zustimmung. Haupt- und Realschule haben 'Fokus Beruf' am 10. Mai 2012 schon zur Schulveranstaltung erklärt.
Entwickelt worden ist 'Fokus Beruf' von der Kolpingsfamilie Ahaus-Alstätte, die dafür schon mit einem Preis ausgezeichnet wurde. Vor einem Jahr erhielt Gerhard Schmitz Kenntnis von der Aktion und nahm Kontakt auf. Die Kolpingfreunde in Alstätte zeigten sich erfreut über das Interesse. Den Nottulnern stellten sie nicht nur hilfreiche Tipps zur Verfügung, sondern auch das von Franziska Winter entwickelte Logo.
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