Vorsitzender Gerhard Schmitz erklärte in seiner Eröffnung am Donnerstagabend im Pfarrheim, er sei in letzter Zeit oft auf diesen verwirrenden und provozierenden Titel der Veranstaltung angesprochen worden. Auf diese Neugierde gründete sich anschließend der lebhafte Vortrag des Referenten Dr. Norbert Köster aus Münster, der als promovierter Theologe im Bistum in seiner Laufbahn mit Jugendlichen und Studenten, aber auch mit Gemeindemitgliedern seiner Heimatpfarreien und Sterbenden gearbeitet hat. Aus diesem reichhaltigen Schatz an Erfahrungen erzählte er lange Zeit und zeigte den Zuhörern einige Beispiele, wie der Glaube in Gemeinschaft aufblühen und weiterleben kann.
Wichtig war ihm zu betonen, dass eine Gemeinde 'nicht ohne das Gespräch zusammen leben und glauben' könne. Gerade das Gespräch über den Glauben, das im Laufe des Abends stark in den Mittelpunkt gerückt wurde, erhalte den Glauben und somit die Gemeinschaft nachhaltig. Ein großes Problem sei die heutige Einstellung, das 'Lebens- und Glaubensfragen nicht mehr der Teil des Alltags' seien, obwohl es grade Jugendlichen gut täte, über solche Themen zu reden und ihnen Werte näher zu bringen.
So war es auch kein Wunder, dass die anschließende Diskussion, die genau diese Themenbereiche umfassen sollte, eher schleppend in Gang kam. Köster nannte es eine 'Situation unserer Zeit', nicht mehr offen über den Glauben reden zu können. Eine Stunde später konnte er sich dennoch freuen, dass sich eine lebhafte Diskussion unter den Anwesenden entfaltet hatte. Er und Gerhard Schmitz freuten sich sichtlich, aus der Kolpingsfamilie ein 'Erzählgemeinschaft' gemacht zu haben.