Gleichwohl: Die Verhältnisse in der Mitte des 19. Jahrhunderts waren ganz andere als heute und seinerzeit ging es zunächst in erster Linie um das Materielle, das Äußere: So wird Im Musical "Kolpings Traum" beschrieben, wie Kolping in (Wuppertal-) Elberfeld, seiner ersten Kaplans-Stelle, sich für die Gesellen engagiert, Handwerksburschen und Angehörige der Arbeiterschaft, die um das nackte Überlegen kämpfen, weil sie von aufstrebenden Unternehmern und Fabrikanten ganz einfach ausgebeutet wurden. Die damaligen Verhältnisse sind heute kaum noch vorstellbar. Menschen, die in bitterer Armut leben, ohne Kranken- , Arbeitslosen- und Rentenversicherung (die kamen erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts). Die Gründung des ersten Gesellenvereins in Elberfeld war dann der Beginn einer Epoche, die auch von anderen "Sozialreformern" (z.B. Bischof Ketteler - Gründer der KAB) geprägt wurde. Kolpings Idee (sein Traum) sollte mit der aufstrebenden Gemeinschaft in Erfüllung gehen - zunächst von Elberfeld aus, dann von Köln in alle deutschen Länder und darüber hinaus. Ganz einfach, ganz pragmatisch kümmerte sich Adolf Kolping um die Menschen und ihre Not, vergaß dabei aber nicht eine "höhere Stufe" in der Entwicklungsstufe von Schicksal und Lebensgefühl: die Integration in Familie, Beruf, Religion, Kultur, Gesellschaft und Staat. Hier liegt Kolpings Größe und Sendung, die bis in unsere Zeit erstrebenswert ist. So gesehen entspricht die Inspiration der Kolpingsfamilien auch im 21. Jahrhundert immer noch der "Wertschöpfung", die vor rund 150 Jahren ihren Anfang nahm.
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- Kategorie: Gesamt
- By Gregor Hauk
"Kolpings Traum": Musical-Kinoabend am 12.03.2016
Kolping Nottuln feiert - das ganze Jahr über und im März soll es dann losgehen.Ein Musical steht auf dem Programm - nicht im Original, aber als "Kopie" der besonderen Art im Rahmen einer Veranstaltung der besonderen Art. "Kolpings Traum" heißt dieses Stück und soll am 12. März 2016 ab 17.00 Uhr auf einer Leinwand in der Liebfrauenschule Jung und Alt begeistern. Die Verantwortlichen der Kolpingsfamilie haben bereits alle Mitglieder zu diesem "Kinotag" eingeladen; auch die "Nebenwirkungen" sollen stimmen, also viel Spaß, Chips und Cola, Wasser und Wein.
Im Mittelpunkt des Abends steht natürlich der Inhalt des Musicals und damit auch eine mögliche, spirituelle Auseinandersetzung mit der Botschaft Adolf Kolpings, der ein Mann, ein Priester, ein "Wertschöpfer" des 19. Jahrhunderts wurde. Die Frage wird dann sicher lauten: Kommt seine Botschaft auch noch im 21. Jahrhundert an?Nicht ganz einfach für alle, die sich innerhalb der Kolpingsfamilie "tummeln" oder die deren Tun von außen betrachten. Ein Versuch ist es wert, in eine nähere Betrachtung einzusteigen.
Bekanntlich ist die Kolpingsfamilie (früher: Gesellenverein) jetzt 90 Jahre alt. Am 3. Januar 1926 kam es zur Gründung - die WN berichteten in der Ausgabe vom 2. Januar 2016 darüber -. In diesem Artikel war u.a. davon die Rede, dass Kolpings Wirken aus der Mitte des 19. Jahrhunderts derart überzeugend war, dass die Sichtweise auf das Individuum und auf die sozialen Komponenten im Kern in das "Heute" durchaus übertragen werden können. Adolph Kolping hat sich immer sehr stark für die Bewahrung von Werten eingesetzt, die ganz allgemein für ein Leben Sinn machen: Ehe und Familie, ein Aufwachsen von Kindern in guten Beziehungen, Toleranz gegenüber anderen Menschen, Aufbau einer soliden beruflichen Existenz sowie gesellschaftliches Engagement.
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