Der erste Abend wurde mit den Gastfamilien verbracht, bevor am Fronleichnamstag, nach der Teilnahme an der Prozession, bei strahlendem Sonnenschein eine Gruppe in Lüdinghausen die Burg Vischering besuchte und einen Stadtbummel mit einer gewaltigen Portion Eis abschloss, und eine zweite Gruppe Nottulns Umgebung per Fahrrad erkundete. Auch am Abend gab es Gelegenheit bei gutem Essen und Getränken die Freundschaften zu vertiefen und mehr über das Leben in den jeweiligen Kolpingsfamilien zu erfahren. Dabei kam den deutschen Gastgebern zu Gute, dass gleich mehrere Gäste sehr gut Deutsch verstehen und sprechen konnten. 

Da müssen wir uns wohl noch etwas einfallen lassen und vielleicht doch versuchen, die für uns so schwierige polnische Sprache wenigstens in Ansätzen lernen!

Am Freitag, dem 27. Mai stand morgens eine Führung durch den Dom und die Domschatzkammer in Münster auf dem Programm. Der Domkustos, Herr Mirwa, faszinierte die Gäste mit seinen detaillierten Erläuterungen in polnischer Sprache zur Geschichte des Doms und seiner Kunstschätze. Pünktlich um 12.00 Uhr konnte die Gruppe dann den Umgang der Hl. 3 Könige an der astronomischen Uhr bewundern. Den Abschluss bildete ein besonderes Bonbon: Das normalerweise nicht zugängliche „Kachelzimmer“ oder Gartenzimmer entlockte den durch die eigenen Porzellanmanufakturen sachverständigen Freunden gleich mehrere „Ohs!“ und „Ahs!“

Für einige Mitglieder beider Kolpingsfamilien brachte der Nachmittag noch eine weitere gemeinsame Erfahrung: Der „Barfußgang“ im Stift Tilbeck verschaffte einige unmittelbare Sinnes“eindrücke“ und führte zum regen Gedankenaustausch im Café des Stifts.

Vielleicht war der Abschlussabend einer der Höhepunkte in diesen gemeinsamen Tagen. Der Vorstand der Kolpingsfamilie Nottuln hatte alle Mitglieder zum Pfarrheim eingeladen, um bei leckeren Suppen (aus dem Martinistift in Appelhülsen angeliefert), Brot und kühlen Getränken miteinander die Freundschaft der Partner-Kolpingsfamilien zu feiern. Die beiden Vorsitzenden, Marian Gawarecki aus Chodziez und Gerhard Schmitz von der hiesigen Kolpingsfamilie, betonten in kurzen Ansprachen die Bedeutung der Freundschaft zwischen beiden Gruppen und erinnerten an die jahrelangen guten und fruchtbaren Kontakte. 
Ein besonderes Gastgeschenk wird uns an diesen Besuch und unsere Freunde noch lange erinnern: 24 Kaffeegedecke waren eigens in der Porzellanfabrik in Chodziez für die Kolpingsfamilie Nottuln angefertigt und mit dem Schriftzug „Kolpingsfamilie Nottuln“ verziert worden. Das Geschirr wird nun in der Kolpingseniorenstube alle Gäste an die polnisch-deutsche Freundschaft erinnern.
Die polnischen Gäste hatten eigene Liederbücher mitgebracht, so dass bald nach dem Essen ein fröhlicher „Sängerwettstreit“ zwischen Nottuln und Chodziez begann, der in seiner Sprachenvielfalt im Ortskern bis ca. 23.00 Uhr gut zu hören war.

Am folgenden Tag hieß es dann gegen 09.00 Uhr voneinander Abschied nehmen. So herzlich wie bei der Begrüßung so herzlich waren auch jetzt die Umarmungen und Versprechen sich bald wieder zu treffen: 
„Dowidzena in Chodziez!“


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