Aber auch den anderen Mitgliedern vom Veranstalterteam – Gerhard Schmitz (Kolping), Gabriele Mense-Viehoff (Agenda-Beauftragte der Gemeinde) und Ulrich Beike (Geschäftsführer der A&QUA gGmbH) – blieb bei dieser lebenden Woge von Schnäppchenjägern glatt die Spucke weg.

Da riss eine junge Mutter auf einen Schlag ein ganzes Ess-Service an sich und hatte dann Mühe den ganzen Stapel Porzellan ihrer kleinen Tochter, die mit zwei großen, leeren Kartons unter dem Tisch wartete, ohne Bruch zu machen, anzugeben. Irgendwo klirrte es doch, was aber niemanden interessierte. Denn alle hatten nur eines im Sinn: Das ersehnte Stück zu sichern, das noch außerhalb der Reichweite der eigenen Hände war.

Unter den Fenstern zum Hof, da wo die technischen Dinge des Vor-iPod-Zeitalters aufgebaut waren, stauten sich die Herren der Schöpfung. Vom mitgelaufenen Nachwuchs wurden die Artikel begeistert bestaunt oder auch verächtlich missachtet. Ein paar ganz Erfahrene hatten ihre Familiencombis so nahe an den Ausgängen aufgefahren, dass selbst Oma noch als Trägerin eingesetzt werden konnte.

Da staunte auch das Kamerateam des Fernsehens, das, kurz bevor sich Menschen-Eruption in die Mensa ergoss, Bürgermeister Peter Amadeus Schneider über diese Art von „Flohmarkt zum Nulltarif“ interviewt hatte.

Es gab aber auch nichts, was es nicht gab: Skier, Fahrräder, Ruderbänke, Mucki-Maschinen, Sammeltassen, Lampen, Kochtöpfe, Fotoapparate, Gartenzwerge, Querflöten, Blumenübertöpfe, Zaumzeug und Gläser. Vor allem Gläser. In allen Größen und Zusammenstellungen. Ein kleiner Junge, der wohl für seinen Opa vier angeschlagene uralte Cognac-Schwenker ergattert hatte, versuchte, aus dem Gewühl herauszukommen, da wurden ihm zwei schon zerdrückt. Tränen flossen. Aber nur kurz. Denn der flinke Kleine hatte gesehen, dass auf dem Tisch vor ihm zwei brauchbare Rosenscheren lagen. Also: Scherben weg und Scheren eingepackt.

Nachdem die erste große Welle über die Mensa hinweggerauscht war, rückten auch die Sammelbüchsen in den Händen der Kolping-Fleißigen mehr in die Aufmerksamkeit der Menschen. Und dann gab es doch noch das ein oder andere Scherflein. Ein kleiner Dank für die unglaubliche Arbeit der Organisatoren.

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