30 Jahre ist es nun her, da die Kolpingsfamilie Nottuln die Kellerräume in der Alten Nonnenbachmühle hinter der von-Aschebergschen Kurie übernommen hat. Damals hatten sich Willi Austermann und Paul Thiele bei Gemeindedirektor Joseph Möhlen dafür eingesetzt, die Räume mietfrei zur Verfügung gestellt zu bekommen, um einen Platz für die steigende Zahl der Senioren in der Gemeinde einrichten zu können.
 
Beim Festakt am 20. Juni 1982 segnete der damalige Präses der Gemeinschaft, Felix Schnetgöke, die neue Seniorenstube ein. Nun, 30 Jahre später, feiert die Kolpingsfamilie Nottuln den „runden Geburtstag“ der Seniorenstube vor Ort mit einem großen Kaffeetrinken am 16. August (Donnerstag).
 
Viel hat sich seit der Eröffnung nicht verändert, denn einige der Aktionen aus den Achtzigern sind immer noch im Programm: die Männerrunde, die Kartenspieler, der Handarbeitskreis, alles das gibt es nach wie vor im steten Rhythmus. Besonders die vielen Klönrunden bei Kaffee und Kuchen sind nicht mehr wegzudenken. Aber auch der Handarbeitskreis, der vor allem Wollsachen für gemeinnützige Zwecke und Krankenhäuser strickt, existiert schon seit 1985. Daneben haben neue Initiativen wie der Kreis pflegender Angehöriger oder die Sprechstunden zur Übermittagsbetreuung in der Seniorenstube ihren Platz gefunden.
 
„Wir machen praktisch offene Seniorenarbeit als Gegenstück zur offenen Jugendarbeit“, beschreibt Kolping-Vorsitzender Gerhard Schmitz das Angebot im WN-Gespräch und fügt den wohl wichtigsten Aspekt hinzu: „Unsere Angebote sind unabhängig von Kolping-Zugehörigkeit oder Konfession.“ Zu den regelmäßigen Treffen könne jeder kommen, der Gesellschaft sucht. „Wir bieten Begegnung und Gespräche für alle Senioren“, betont auch Günter Bittner, der die Seniorenstube heute leitet. Für viele Alleinstehende seien soziale Kontakte für die Lebensqualität ungemein wichtig, weiß er.
 
Leider sei dieses Angebot in anderen Gemeinden keine Selbstverständlichkeit. „Die Seniorenstube ist ein Alleinstellungsmerkmal unserer Kolpingsfamilie“, sagt Gerhard Schmitz. Er verweist aber auch darauf, dass der Betrieb immer helfende Hände brauche, die mit anpacken, so etwa beim Service. Aber auch über alle anderen Senioren freuen sich die Kolpingmitglieder und versichern schmunzelnd, dass sie sich sprachlich in den letzten 30 Jahren gewandelt haben: „Wir sprechen nicht nur Platt.“